Unbenanntes Dokument
Lothar Zagrosek
Lothar Zagrosek ist seit 1997 Generalmusikdirektor der Württembergischen Staatsoper Stuttgart. Eine erste musikalische Ausbildung erhielt er als Mitglied der "Regensburger Domspatzen". In den Jahren 1962 bis 1967 studierte er Dirigieren bei Hans Swarowsky, Istvàn Kertész, Bruno Maderna und Herbert von Karajan.
Nach Stationen als Generalmusikdirektor in Solingen und in Krefeld-Mönchengladbach wurde Zagrosek 1982
Chefdirigent des Österreichischen Radiosinfonieorchesters in Wien. Diesem Engagement folgten drei Jahre als Directeur musicale der Grand Operá Paris sowie als Chief Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra in London. Von 1990 bis 1992 wirkte Lothar Zagrosek als Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. Seit 1995 ist er als Erster Gastdirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie verbunden.
Neben seiner Tätigkeit als Operndirigent, die ihn u.a. an die Staatsopern Wien und Hamburg, die Deutsche Oper Berlin, das Théâtre de la Monnaie Brüssel, das Royal Opera House Covent Garden in London und zum "Glyndebourne Festival" führte, dirigierte Lothar Zagrosek bedeutende Orchester des In- und Auslandes, so u.a. die Berliner und Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, alle großen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchester, die Wiener Symphoniker, das Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia, das Orchestre National de France, London Philharmonic, das Orchestre Symphonique de Montreal und das NHK Symphony Orchestra Tokyo. Er war Gast bei den "Wiener" und "Berliner Festwochen", den "London Proms" und den "Münchner Opernfestspielen". Regelmäßig ist er auf den Festivals für zeitgenössische Musik in Donaueschingen, Berlin, Brüssel und Paris vertreten. Wiederholt war Zagrosek bei den "Salzburger Festspielen" zu Gast, wo er zuletzt im August 2001 Mozarts Oper "Così fan tutte" dirigierte (Wiener Philharmoniker).
In der Kritikerumfrage der Zeitschrift "Opernwelt" 1997 wurde Lothar Zagrosek zum "Dirigenten des Jahres" gewählt. Dieselbe Auszeichnung erhielt er auch 1999 für seine Arbeit an der Staatsoper Stuttgart, die zum vierten Mal seit seinem Amtsantritt zum Opernhaus des Jahres gewählt wurde.
Innerhalb der Diskographie Lothar Zagroseks sind vor allem "Dantons Tod" von Gottfried von Einem, Olivier Messiaens "Saint François d'Assise" (mit Dietrich Fischer-Dieskau), Werke Paul Hindemiths für Chor und Orchester sowie seine Aufnahmen im Rahmen der Decca-Edition "Entartete Musik" zu nennen, darunter "Jonny spielt auf" von Ernst Krenek, Viktor Ullmanns "Der Kaiser von Atlantis", Hanns Eislers "Deutsche Sinfonie" (alle mit dem Gewandhausorchester Leipzig), "Der Gewaltige Hahnrei" von Berthold Goldschmidt, "Die Vögel" von Walter Braunfels sowie die "Verlobung im Traume" von Hans Krasa. Mehrere seiner Aufnahmen haben bedeutende Preise wie den "Prix Reine Elisabeth" und den "Deutschen Schallplattenpreis" gewonnen oder wurden für den "Grammy" nominiert.