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Heiner Goebbels
Zu den ersten musikalischen Aktivitäten von Heiner Goebbels, 1952 in Neustadt/ Weinstraße geboren, zählten die Mitwirkung im Sogenannten Linksradikalen Blasorchester (1976–81), im Goebbels/Harth-Duo (1976–88) und in dem art-rock-trio Cassiber (1982–92).Während dieser Zeit schrieb er Werke für das Theater (u.a.für Hans Neuenfels,Claus Peymann,Matthias Langhoff, Ruth Berghaus), für den Film und für das Ballett. Mitte der 1980er Jahre begann er mit der Komposition und Regie von Hörspielen,die hauptsächlich auf Texten von Heiner Müller basieren. Nach einem ›Konzert für Tänzer‹
Thränen des Vaterlandes (1986) und den szenischen Konzerten
Der Mann im Fahrstuhl (1987),
Die Befreiung des Prometheus (1991) komponierte und inszenierte er in den 1990er Jahren eigene Musiktheaterstücke:
Ou bien le
débarquement désastreux (Paris,1993), La Reprise nach Motiven von Kierkegaard,Robbe- Grillet und Prince (1995), Schwarz auf Weiß (1996), ein Stück, das inzwischen über sechzig Mal weltweit in ca. fünfzehn Ländern bei den wichtigsten Theater- und Musikfestivals aufgeführt wurde, Max Black (1998), Eislermaterial (1998), Hashirigaki (2000), …même soir.– (2000), Landschaft mit entfernten Verwandten (2002) und Eraritjaritjaka – museé des phrases nach Texten von Elias Canetti (2004), für das er inzwischen mit vielen internationalen Theaterpreisen ausgezeichnet wurde. Seit 1988 komponiert Heiner Goebbels Ensemblewerke vor allem für das Ensemble Modern. 1994 entstand im Auftrag der Alten Oper Frankfurt Surrogate Cities ,ein 90minütiges Werk für großes Orchester. Im Januar 2000 realisierte Goebbels im Auftrag von IRCAM mehrere Klanginstallationen für die Ausstellung »temps,vite!« im Centre Pompidou. Für die Berliner Philharmoniker und ihren Chef Simon Rattle schrieb er 2003 das Orchesterstück From a Diary .Neben dem Komponieren und Inszenieren hält Heiner Goebbels viele Vorträge und unterrichtet auch: 1997/98 war er Gastprofessor an der Musikhochschule Karlsruhe.Seit 1999 hat er eine Professur am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen, das er seit 2003 auch als geschäftsführender Direktor leitet.Heiner Goebbels ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt und der Berliner Akademie der Künste. Außerdem erhielt er zahlreiche Hörspiel-, Schallplatten- und Theaterpreise, u. a. den Prix Italia (1985, 1992, 1995), den Karl Sczuka Preis (1984, 1990, 1992), den Hessischen Kulturpreis (1993), den Europäischen Theaterpreis (2001) und den Deutschen Kritikerpreis in der Sparte Musik (2003).
Weitere Informationen finden Sie auf www.heinergoebbels.com