DVDs
Unbenanntes Dokument

Syrmos

Bei Syrmos von Iannis Xenakis [Spuren, Fährten] von 1959 geht es nicht um die Homogenität, sondern um die Vielfarbigkeit des Streicherklangs. Systematiker, der er war, stellte er dazu einen Katalog von Grundformen auf, die er nach Prinzipien der Wahrscheinlichkeitsrechnung [genauer gesagt: sogenannter Markow-Ketten] auf die Komposition verteilte: horizontale Linien, auf- und absteigende Glissandi sowie deren Kreuzungen, Pizzicato-Schwärme, mit dem Bogenholz geklopfte und gestrichene Klänge, Glissandi in Form gekrümmter Oberflächen und geometrisch zusammen- oder auseinanderlaufender Konfigurationen. Durch die rechnerische Verknüpfung dieser einzelnen Komponenten gelangte er zu ungeahnten Klangverbindungen, die schon viele der Funde heutiger Komponisten vorausgenommen haben.

Programmheft musica viva (30. März 2006)